Unablässiges Engagement für nicht heilbare Kinder: Staatsminister Sibler händigt Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Kinderpalliativmedizinerin Prof. Dr. Monika Führer aus
Intensives Bemühen um bestmögliche Versorgung – Münchener Kinderpalliativzentrum als Meilenstein – Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Außerordentliche Verdienste um das Allgemeinwohl“
Für ihre herausragenden Verdienste um die Versorgung unheilbar erkrankter Kinder und Jugendlicher hat Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute in München das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die Kinderpalliativmedizinerin Professor Dr. Monika Führer ausgehändigt.
Dabei würdigte Sibler, dass Führer die palliativmedizinische Versorgung von Kindern dank ihres Einsatzes seit über 15 Jahren nicht nur in München und Bayern, sondern in ganz Deutschland entscheidend vorangebracht habe. „Sie sind die treibende Kraft in dem Bemühen, allen nicht heilbaren schwerstkranken Kindern Lebensqualität zu vermitteln und sowohl den Kindern als auch den Angehörigen eine bestmögliche Versorgung zu ermöglichen“, sagte er in seiner Laudatio.
Bereits 2007 erarbeitete die heutige Leiterin des Kinderpalliativzentrums des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) federführend das bundesweit erste Konzept für eine landesweite Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen in Bayern. Mit der Vereinbarung des deutschlandweit ersten Vertrages mit den Krankenkassen für eine spezialisierte ambulante pädiatrische Palliativversorgung konnte 2009 die Basis für deren weiteren Aufbau in Bayern und anderen Bundesländern gelegt werden. Als Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Kinderpalliativmedizin in Bayern“ hatte Führer bereits seit 2007 die ambulante Versorgung schwerstkranker Kinder auf ganz Bayern ausgeweitet. Darüber hinaus bildet sie seit Jahren Kinderärzte im Bereich Palliativmedizin fort.
Besonders hob Sibler Führers Rolle bei der Gründung des bundesweit ersten Kinderpalliativzentrums an einem Universitätsklinikum hervor. „Dank Ihres großen persönlichen Einsatzes konnte im Jahr 2016 das Kinderpalliativzentrum am Klinikum der Universität München errichtet werden. Damit konnte ein einzigartiges und umfassendes Versorgungsangebot für Kinder und Jugendliche mit schweren, unheilbaren Erkrankungen und ihre Familien geschaffen werden“, betonte Sibler. „Dafür bin ich Ihnen im Namen aller Betroffenen äußerst dankbar. Ihr Engagement ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wir mit unserem persönlichen Einsatz Menschen in äußerst schwierigen Situationen begleiten und unterstützen können.“ Bis zu acht schwerkranke Kinder mit deren Familien können in Notfällen in dem Zentrum mit dem Ziel betreut werden, dass sie danach wieder im häuslichen Umfeld gepflegt werden können.
Über die ambulante und stationäre Versorgung hinaus widmet sich das Zentrum der Aus- und Weiterbildung in pädiatrischer Palliativmedizin, der Forschung sowie der Weiterentwicklung der Palliativversorgung durch Erarbeitung von Leitlinien und Standards. Die Erfolge in den Bereichen Klinik, Forschung und Lehre haben das Zentrum, dessen klinische Arbeit durch ein Forschungsteam wissenschaftlich begleitet wird, zu einer der weltweit führenden Einrichtungen im Fach Kinderpalliativmedizin gemacht. Sibler bezeichnete es als „Meilenstein“ bei der Entwicklung der noch jungen akademischen Disziplin. Ideale Bedingungen für Forschung und Lehre sowie für eine fächerübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Gebiet hatten schon früh die LMU und ihr Klinikum geschaffen.
Neben ihrer Leitungstätigkeit am Kinderpalliativzentrum München ist Monika Führer Mitglied in verschiedenen pädiatrisch-onkologischen und palliativmedizinischen Arbeitsgruppen und Fachgesellschaften und erhielt zahlreiche Preise von Stiftungen und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. In den vergangenen Jahren veröffentlichte sie mehrere Publikationen zum Thema Palliativmedizin bei Kindern.